Kommt nur ein Tourist mehr?

Zum 1. Oktober wechselt die Tourist-Information den Standort aus dem Volksbankgebäude in die zweihundert Meter entfernte Geschäftsstelle der Kreissparkasse, mit der sie sich die Räumlichkeiten teilen wird. Da stellt sich die Frage: Kommt dadurch auch nur ein Tourist mehr nach St. Goar?
Der TI-Leiter monierte, es seien keine 5000 Euro für Pressearbeit da. Allein die jährlichen Mietmehrkosten im Kreissparkassengebäude belaufen sich auf einen Betrag in etwa gleicher Höhe. Nicht nur das: Gleichzeitig soll städtisches Personal dort die Postfiliale betreiben und wird in dem Maße weniger für touristische Aufgaben zur Verfügung stehen. Wäre das Geld nicht sinnvoller für Tourismuswerbung ausgegeben? Der im Stadtrat durchgedrückte Umzug wurde im Fachausschuss* nicht beraten.   

Hintergrund: 

Fachausschuss nicht gehört
Die Entscheidungen des Umzugs wurden durch die Stadtleitung in Verhandlung mit der Kreissparkasse und dem Kastellauner Hauseigentümer getroffen, ohne, dass dem Fachausschuss im Vorfeld Gelegenheit gegeben worden ist, sich mit dem Umzug der TI und dem Betreiben einer Postfiliale durch das Personal der TI zu befassen. Die Ausschussmitglieder erfuhren davon aus der Presse. Der Antrag des Ratsmitglieds Thomas Rolinger, den Ortsbeirat der Kernstadt und den Fachausschuss zu hören, wurde von der SPD-Mehrheitsfraktion abgewiesen. 

Dauerhaft Mehrbelastung des Haushalts
Die Mietkosten erhöhen sich durch den Umzug der TI dauerhaft um rund 5000 Euro jährlich und auch die Nebenkosten steigen. 

Qualitätsauszeichnung gefährdet
Die Anforderungen für die Qualitätsauszeichnung „geprüfte Tourist-Information“ sind nach dem Umzug nicht mehr erfüllt. Das Mindestkriterium Nr. 14 der i-Marke (rotes i) des Deutschen Tourismusverbandes, Toiletten in unmittelbarer Nähe bereitzuhalten, wird nicht mehr erfüllt. 

* Ausschuss für Stadtmanagement, Tourismus, Kultur und BUGA 2029 

https://www.deutschertourismusverband.de/..../i-Marke_Kriterienkatalog2021_GP_Auszug.pdf