CDU Stadtverband St. Goar

Mit aller Kraft für St. Goar

Michael Hubrath: Hängeseilbrücke im Gründelbachtal?

Laut statistischem Landesamt in Bad Ems erzielte die rheinland-pfälzische Tourismusbranche im letzten Jahr einen neuen Gäste- und Übernachtungsrekord. In unserem Land übernachteten 2017 gegenüber dem Vorjahr 2 % mehr Gäste. Das Rheintal belegte hierbei einen Spitzenplatz mit 3,5 % mehr Übernachtungsgästen. Die größten prozentualen Zuwächse verzeichneten Camping- und Reisemobilplätze, Hotels garnis und Pensionen. Alles Einrichtungen, mit denen wir hier in St. Goar und in unserer Umgebung auch aufwarten können.

Aber damit steigende Übernachtungszahlen auch bleiben, müssen Gastgeber und Kommunen hierfür etwas tun. Unsere Gäste kommen nicht nur der schönen Landschaft wegen!! Wir haben auf der anderen Rheinseite die Loreley, hier unsere Burg Rheinfels, tolle Wanderwege, Maria Ruh gegenüber der Loreley ist nicht weit.

So kam vor gut 2 Jahren die Fa. Eberhardt GmbH, eine schwäbische Firma, die schon vielerorts Hängeseilbrücken gebaut hat, auf die Idee zwischen Maria Ruh und der Loreley eine Hängeseilbrücke über den Rhein zu bauen. Für die BUGA 2029/2031 wäre das die Attraktion gewesen, zu vergleichen mit der Kabinenbahn zwischen dem Deutschen Eck und der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz. Aber ICOMOS, als inländischer Berater der UNESCO, machte mal wieder einen Strich durch die Rechnung, schlug aber vor, dass man sich schon eine Hängeseilbrücke in einem Seitental vorstellen könne. Und so entstand die Idee einer Hängeseilbrücke über das Gründelbachtal von der Burg Rheinfels hin zur Werlauer Seite.

Anlässlich eines Ortstermins gefiel das dann allerdings der Generaldirektion Kulturelles Erbe wieder nicht, da man eine Beeinträchtigung der Denkmalschutzzone Burg Rheinfels sieht. Ich sag das mal salopp: „Irgendwann mal werden wir hier in Schönheit sterben". Nun, wenn man tatsächlich die Bedenken der Generaldirektion Kulturelles Erbe nicht ausräumen kann - das Gründelbachtal ist lang - könnte ich mir schon die eine oder andere Stelle für eine Hängeseilbrücke vorstellen.

In Sitzungen des Bau- und Planungsausschusses und Ortsbeirats Kernstadt St. Goar hat man sich einstimmig, im Stadtrat fraktionsübergreifend mehrheitlich (bei 2 Gegenstimmen) positiv zum Bau einer Hängeseilbrücke geäußert. Wunsch der verschiedenen Gremien war allerdings, dass man im weiteren Planungsverfahren unbedingt den Welterbe verträglichsten und der Denkmalpflege entsprechenden geeignetsten Standort für die Brücke finden muss. Wie können die Zuwegungen zu den Einstiegen der Brücke für die Ortsteile Werlau und Biebernheim einwohnerfreundlich gestaltet werden?

Ganz besonders wichtig ist es, Besucherparkplätze im Randbereich der Ortsteile anzulegen, damit es nicht zu solchen Zuständen wie in Mörsdorf im Bereich der Geierlaybrücke kommt. Für uns als Ratsmitglieder war es erfreulich, dass die Hersteller- und Betreiberfirma umfangreiche Kostenübernahmen zugesagt hat. Letztendlich muss das Projekt, wenn es realisierbar sein sollte, im Rahmen einer Einwohnerversammlung der Bürgerschaft vorgestellt wird.

Nachdem der Stadtrat sein grundsätzliches Okay zum Bau der Brücke gegeben hat, müssen wir jetzt erst einmal abwarten, welche weiteren Schritte die Fa. Eberhardt GmbH einleitet. Allen Unken rufen zum Trotz würde der Bau der Hängeseilbrücke die Attraktivität unserer Region und die Wirtschaftskraft heimischer Betriebe stärken.

Michael Hubrath

Michael Hubrath